Eigentlich
sagt die Überschrift schon alles was ich zu der anhaltenden Debatte
„Nationalhymne“ zu sagen habe. Eigentlich sollte man dazu gar
nichts sagen müssen. Eigentlich sollte jeder Spieler selbst
entscheiden ob er singen möchte oder nicht. Aber eigentlich ist es
wohl doch nicht so einfach die Leute einfach mal in Ruhe zu lassen.
Halten
wir die Fakten fest: Mesut Özil singt nicht wenn es um die
Nationalhymne geht, Prinz Poldi, Sami Khedira und Jerome Boateng auch
nicht. Was der Rest singt lässt sich nicht feststellen aber
irgendwas singen sie, und dass reicht völlig aus. Zumindest denen,
die denken, die Hymne zu singen mache den Sänger nicht nur zu einem
besseren deutschen sondern auch zu einem besseren Spieler. Ja Kinder,
so einfach ist das im Profifußball: „Einigkeit und Recht und
Dingsbums“ und los geht’s. Nein, Moment! Das war ja gar nicht
Dingsbums sondern...ach ja Freiheit. Na ja scheinbar gilt das mit der
Freiheit nicht in Sachen Nationalhymne aber Ausnahmen bestätigen ja
die Regel. Denn, jetzt mal alle Ironie beiseite, warum sollte das
Singen der Nationalhymne einen in irgendeiner Form besser machen? Und
geht es im Fußball nicht eigentlich um Talent im Fuß und nicht in
den Stimmbändern?
Es
ist ja schon frech, da reißen sich alle den Hintern auf, egal ob sie
Müller heißen oder Gomez oder Boateng, wollen Ehre bringen für ein
Land, dass sie Heimat nennen und dann ist für all die, deren
Stammbaum exotischers aufweist ist als Wuppertal Ost, alles nur gut
genug wenn man sich zusätzlich drei Töne über die Lippen quetscht.
Deutschland will Integration und die Paradebeispiele für Integration
kriegen dann zu hören, ihr Unwille zum Hymnen Karaoke zeige, sie
stünden nicht hinter ihrem Land. Würde Philip Lahm nicht singen
würde man ihn höchstens fragen ob er heiser ist. Singt Sami Khedira
nicht, steht er nichthinter schwarz rot gold. Na schönen dank auch
ihr Heuchler.
Nett
ist auch, wie die Debatte immer dann in Schwung kommt, wenn etwas
nicht so gut geklappt hat im deutschen Fußball. Beim 0:1 gegen Ghana
während der WM 2010 war Mesut Özil noch Erlözil. Jetzt soll er
aber gefälligst mal sagen warum er nicht singt sonst, so hört man
Forderungen, sollte man ihn am Besten gar nicht mehr aufstellen.Ganz
ehrlich für so ein Land würde ich gar nicht spielen wollen, egal wo
meine Wurzeln liegen. Als deutscher Fußballnationalspieler mit
Migrationshintergrund bist du nur soviel Wert wie du siegts, siegst
du nicht, dann liegt das an deiner fehlenden Einstellung und wie
logisch daran, dass du die Hymne nicht mitsingst. Herrgott Mesut,
Sami, Lukas, Jerome so schwer kann das doch nicht sein. Schreibts
euch den Text halt auf die Hand. Schon klappts wieder mit Deutschland
und dem Fußball. So schön einfach.
Die
Wahrheit sieht aber anders auch. Auch früher haben Spieler nicht
mitgesungen, gar Kaugummi gekaut und jedem wars, mit verlaub, scheiß
egal! Nur weil Sami, Sami heißt und nicht Fritz ist dass jetzt eine
ganz andere Story. Da fragt man sich schon wie verblödet manche in
unserem Land eigentlich sind und da tröstet es auch wenig, dass die
Nationalspieler der Franzosen schon die gleichen Diskussionen hinter
sich haben. Ich würde sie so gerne alle mal singen hören, die
Heuchler, nur so als Test.
Die
ganze Debatte kann ich also wie gesagt, so zusammenfassen: Singt oder
lasst es, Hauptsache ihr spielt schönen Fußball.
Übrigens
wenn sie nicht singen, beten Mesut und Jerome für ein gutes Spiel
und das alle gesund vom Platz kommen. Solche Dreckskerle, jetzt merk
ichs auch, dass muss man sich mal vorstellen!
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